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LIMO, SPRITZ & BRAUSE

Prickelnde Getränke
zum Selbermachen

INHALT

Selbst gemacht schmeckt’s am besten

Im Sommer muss Erfrischung her: Üblicherweise helfen da der Supermarkt oder der Getränkehandel mit ihren Standardprodukten. Oder aber Sie versuchen es mit selbst gemachten Limonaden, Brausen und Spritzgetränken! In meinem Buch zeige ich Ihnen, wie Sie Erfrischungsgetränke ganz leicht selbst herstellen können: vitaminreich, frei von künstlichen Aromen und Konservierungsstoffen. Anders als bei industriell hergestellten Limonaden können Sie die Zuckermenge hierbei selbst bestimmen. Die hausgemachten Getränke lassen sich in vielen Geschmackrichtungen zaubern, für die unsere Natur wertvolle Rohstoffe bereithält. Das Angebot beschränkt sich dabei nicht nur auf Apfel, Pflaume und Holunder. Flieder, Rose und Lavendel bringen ungeahnte Überraschungsmomente, denn die duftenden Blüten liefern hierfür nicht nur reichlich Geschmack, sondern auch jede Menge Farbe – das Auge trinkt schließlich mit. Die außergewöhnlichen Aromakombinationen sorgen bei Ihren Gästen garantiert für Überraschung. Lassen Sie sich von den Rezepten inspirieren, neue Drinks mit Blüten, Kräutern und Früchten aus Ihrer direkten Umgebung – aus Natur und Garten oder vom Markt – auszuprobieren, sei es für Limonaden, Fassbrausen, gespritzten Sekt oder für natürlich aromatisiertes Brausepulver.

Ich wünsche Ihnen viel Spaß beim Ausprobieren und einen prickelnden Sommer mit köstlichen Kreationen für Limos, Brause & Spritz!

Die Basics

Natursirupe eignen sich hervorragend als Basis für Limonaden, Brausen und Spritzgetränke. Sie werden aus duftenden Blüten, aromatischen Kräutern oder reifen Früchten und Beeren hergestellt und versprechen einzigartigen Genuss. In unserer unmittelbaren Umgebung wachsen viele Wild- und Gartenpflanzen mit intensiven Geruchs- und Geschmacksstoffen, aus denen sich wunderbare Getränke zaubern lassen. Ob mit floralen Frühlingsaromen aus japanischen Kirschblüten oder Klassiker mit Holunder oder Apfel: Die Palette an Geschmacksrichtungen ist riesengroß und spiegelt die geschmackliche Vielfalt der Natur wider. Für die selbst gemachten Sirupe werden unbehandelte und naturbelassene Produkte verarbeitet und keine Farb- oder Konservierungsstoffe verwendet. Für die Haltbarmachung kommen in den Rezepten fast ausschließlich Rohrohrzucker und Zitronensaft zum Einsatz. Die Zubereitung ist einfach, schont den Geldbeutel und erspart das lästige Schleppen von Getränkekästen. In hübsche Flaschen abgefüllt, lassen sich die farbenfrohen Sirupe auch sehr gut verschenken.

Je nach Bedarf können Limonaden aus haltbar gemachtem Sirup oder frisch aus Beeren, Früchten und Kräutern hergestellt werden. Sowohl die Sirupe aus dem Vorrat als auch die frisch gemachten Saft-Limonaden werden mit eiskaltem kohlensäurehaltigem Mineralwasser gemischt und garantieren Erfrischung pur. Ob mit Wildkräutern, Rhabarber oder mit Gurke und Matcha: Kreieren Sie Ihre eigenen Drinks für laue Sommerabende – der natürliche Geschmack und die außergewöhnlichen Kombinationen der hausgemachten Limos sind garantiert ein Highlight auf jeder Gartenparty.

Perfekt fürs Sommerfest oder für den Fußballabend: Fassbrausen sind ideale Erfrischungsgetränke und im Handumdrehen gemacht. Sie werden mit selbst gemachten Frucht- und Kräutersirupen sowie alkoholfreiem Bier zubereitet und können in vielen Varianten gemixt werden. Die aromatischen Sirupe aus dem Vorrat sind hierfür jederzeit griffbereit und eine willkommene Abwechslung zu den handelsüblichen Fassbrausen: Probieren Sie doch mal frisch gemachte Fassbrause mit Cranberry-Orangen-Geschmack oder mit Ingwer und Zitronengras.

Prickelnde Brause mit Himbeer- oder Waldmeistergeschmack kennt wohl jeder aus Kindheitstagen. Ganz einfach lässt sich Brause aber auch in verschiedensten Geschmacksrichtungen selbst herstellen: Die Schale von unbehandelten Zitronen, Limetten, Orangen, Mandarinen und Grapefruits abreiben, im Ofen trocknen und anschließend zusammen mit hellem Rohrohrzucker im Mörser zerreiben. Mit Bio-Zitronensäure und Natronpulver gemischt, ergibt sich so ein sprudelndes Erfrischungsgetränk, das man mit verschiedenen Begleitern aromatisieren kann: Zum Beispiel mit Minze, Ingwer oder Rosmarin. Die Kräuter einfach im Ofen zusammen mit den Zitrusschalen trocknen, mit den Schalen in den Mörser geben und zerreiben. Die außergewöhnlich duftenden Brausen lassen sich in kleine verschließbare Reagenzgläschen füllen und sind ideal zum Verschenken.

Ein Traum von Sommer im Glas: Selbst gemachte aromatische Sirupe aus Beeren, Früchten, Blüten und Kräutern sind eine hervorragende Basis für die Herstellung von Spritzgetränken. Die Sirupe können auf Vorrat produziert und bei Bedarf mit Prosecco oder Sekt, einem Spritzer Mineralwasser und Eiswürfeln zubereitet werden. Toll in den aromatischen Sommerdrinks schmecken frische Kräuter wie Minze, Zitronenmelisse oder Basilikum.

Eyecatcher der besonderen Art sind Blüteneiswürfel aus Ringelblumen- oder Kapuzinerkresseblüten oder Frucht-Eiswürfel, zum Beispiel aus Himbeer- oder Blaubeerpüree. Überraschen Sie Ihre Gäste mit kreativen Spritzgetränken – Aperol Spritz und Hugo waren gestern!

Unter Sirup versteht man eine sehr süße, aromatische und oft farbintensive Flüssigkeit. Hierfür werden Zucker und Wasser erhitzt und je nach Geschmack Früchte, Beeren, Blüten oder Kräuter hinzugefügt. Das filtrierte heiße Konzentrat wird in Flaschen gefüllt und als Getränk verdünnt konsumiert. Durch den Zuckergehalt und unter Luftabschluss ist Sirup auch ohne Kühlung lange haltbar. Wer Sirup selbst herstellt, hat die Möglichkeit, seinen persönlichen Lieblingsgeschmack selbst zu bestimmen. Ob süß, sauer, mild oder herb: Der Fantasie sind keine Grenzen gesetzt.

Variante 1: Zucker wird zusammen mit Wasser in einem Topf erhitzt und unter Rühren aufgekocht, bis sich der Zucker aufgelöst hat. Dann wird der Zucker-Wasser-Sirup vom Herd genommen und verfeinert: Mit frisch geernteten Kräutern, Blüten, Beeren oder Früchten. Man lässt den Ansatz zugedeckt 1–3 Tage ziehen und gießt ihn danach durch ein feines Sieb, das nach Bedarf mit einem Mulltuch ausgekleidet wird. Der aufgefangene Saft wird danach noch einmal aufgekocht und in sterilisierte Flaschen gefüllt. Diese Methode bietet sich vor allem für Sirupe an, die mit Kräutern, Blüten und Zitrusfrüchten zubereitet werden.

Variante 2: Ideal für Fruchtsirupe. Die Früchte werden zuerst mit etwas Wasser aufgekocht und ziehen je nach Rezept über Nacht mit aromatischen Begleitern wie Ingwer, Lavendel oder Minze. Dann gießt man den Ansatz durch ein feines Sieb, das nach Bedarf mit einem Mulltuch ausgekleidet wird. Gegebenenfalls werden die Früchte vorher püriert. Der aufgefangene Saft wird noch einmal mit Zucker erhitzt und anschließend in sterilisierte Flaschen gefüllt.

Für die Siruprezepte in diesem Buch werden fast ausschließlich unbehandelte Zitrusfrüchte wie Zitronen, Limetten, Orangen, Mandarinen und Grapefruits verwendet. Um die Aromaausbeute zu erhöhen, wird möglichst alles von den Zitrusfrüchten verwertet: Die Schalen, die ausgepressten Hälften und der ausgepresste Saft kommen mit in den Ansatz, damit alles über Nacht zusammen mit Kräutern, Blüten oder Früchten ziehen kann. Zitronensäure, die für die industrielle Produktion überwiegend biochemisch mit Hilfe des Schwarzschimmels Aspergillus Niger gewonnen wird, kommt in den Rezepten nicht zum Einsatz. Dieser kann gentechnisch verändert sein und wird häufig auf einem mit Antibiotika behandelten Nährboden gezogen. Für die Herstellung von Brausepulvern wird in den Rezepten Bio-Zitronensäure, die aus natürlichen Zutaten gewonnen wird, verwendet.

Sirupe, die für den Vorrat hergestellt werden und später für Limonaden, Fassbrausen oder Spritzgetränke zum Einsatz kommen, werden mit Zucker gesüßt, damit die Haltbarkeit gewährleistet ist. Hierfür kommt entweder weißer Haushaltszucker oder – wie in diesem Buch – heller Rohrohrzucker in Frage. Dunkler Rohrohrzucker oder brauner Zucker ist nicht zu empfehlen, da die starke Karamellnote einerseits den Geschmack und andererseits die Farbe der Sirupe und Brausepulver beeinflussen würde. Auch Stevia zeichnet sich durch einen intensiven Eigengeschmack aus und würde den feinen Geschmack der Getränke beeinträchtigen. Limonaden, die für den sofortigen Verbrauch bestimmt sind, können mit frisch pürierten und passierten Früchten und mit kohlensäurehaltigem Mineralwasser hergestellt werden. Diese Saft-Limonaden können je nach individuellem Geschmack mit Rohrohrzucker, Agavendicksaft oder Honig gesüßt werden. Während man für Saft-Limonaden den Süßegrad selbst bestimmen kann, ist für haltbaren Sirup ein Mindestzuckergehalt von 55 Prozent erforderlich, um die Haltbarkeit zu garantieren. Honig und Agavendicksaft sind nicht für Vorratssirupe geeignet, da sie nicht haltbarmachend wirken.

Für die Sirupherstellung wird keine komplizierte Ausstattung benötigt. Im Wesentlichen reichen folgende Küchenutensilien:

Küchenwaage / feines Sieb / Zitruspresse / Trichter / Mulltuch / Stabmixer / hoher Rührbecher zum Pürieren / mittelgroßer Topf (ca. 2–4 l Fassungsvermögen) / Schneebesen / Messbecher / Glasflaschen mit Schraubverschluss

Küchenwaage / Küchenreibe / Mörser / Reagenzgläschen + Stopfen zum Abfüllen von Brausepulver