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Dorothée Waechter
Fotos von Martin Staffler

Jetzt bin ich Gärtner!

Schritt für Schritt zum Gartenglück

Jan Thorbecke Verlag

Inhalt

Was braucht man zum Gärtnern? | Bei Null anfangen – kein Problem | Werkzeug und Geräte | Boden und Dünger | Kompostieren – Bodenverbesserung zum Nulltarif | Ein Garant für das Gelingen – Pflanzenqualität

Ideensammeln und Gestalten | Zäune und Hecken | Der Hausbaum | Sitzplätze | Der Rasen | Zum Ernten | Integrierter Nutzgarten | Blumenbeete | Ein Platz zum Arbeiten und Lagern | Übergänge und Verbindungen

Die wichtigsten Handgriffe | Die Bodenbearbeitung | Hacken | Schonende Bodenpflege | Ab in die Erde | Gießen | Nährstoffversorgung | Schneiden | Tipps für den Heckenschnitt | Vom Frühlings- und Herbstputz | Die Sache mit dem Unkraut | Krank? – Was nun? | Klassische Hausmittel gegen Schädlinge

Die Gartenpflanzen | Grünes | Laubabwerfende Gehölze | Immergrüne Gehölze | Blumiges | Rosen | Frühlingsblüher | Frühsommerblüher | Hochsommerblüher | Herbstblüher | Gräser | Farne | Polsterpflanzen und Bodendecker | Köstliches | Obst | Gemüse | Kräuter

Wer passt zu wem? | Die Pflanzen | Rosen und … | Befruchter für das Obst | Fruchtwechsel und Mischkultur im Gemüsegarten

Die Sache mit der grünen Wiese | Rasen – vom Samenkorn zum grünen Teppich | Rasen-Pflege | Die Ränder | Rasen ausbessern

Pflanzen selbst vermehren | Teilung | Aussaat | Direktsaat | Samen sammeln | Samen aufbewahren

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Was braucht man zum Gärtnern?

Bei Null anfangen – kein Problem

Sie haben noch nie einen Garten gehabt und nun heißt es, ins kalte Wasser springen? Das Wichtigste beim Gärtnern besteht eigentlich darin, dass man gut beobachtet und sich Zeit dafür nimmt. Manche nennen dieses Beobachten auch „mit den Pflanzen sprechen“. Das klingt zwar vielleicht ein wenig albern, ist es aber nicht. Man betrachtet die Pflanze, wie sie wächst, wie die Blätter aussehen, ob sie gesund glänzen oder auf der Unterseite Pusteln haben. Und daraus kann man eigentlich ganz intuitiv seine Schlüsse ziehen, ob es der Pflanze gut geht oder nicht. Wichtig ist, dass man nicht nur das Gesamtwerk Garten sieht, sondern jeder einzelnen Pflanze Beachtung und Aufmerksamkeit schenkt. Und man kann ganz zuversichtlich darauf vertrauen, dass man ein natürliches Gefühl für Pflanzen und ihre Bedürfnisse hat. Es mag sein, dass man über einige Besonderheiten stolpert, sich nicht erklären kann, warum beispielsweise der Apfelbaum in einem Jahr richtig viele Früchte trägt und im Jahr darauf kaum die Hälfte dieser Menge auf die Waage bringt. Dann ist aber die Beobachtung der Schlüssel, und man wird schnell mit Hilfe von Internet, Freunden und Fachleuten herausfinden, dass die sogenannte Alternanz beim Apfel ganz normal ist. Die Ausbeute schwankt bei manchen Sorten eben von Jahr zu Jahr, und man kann gewiss sein, dass es im nächsten Jahr wieder anders aussieht. Wer keine Zeit hat, das Gießen vergisst und den Garten nur haben will, um darin zu chillen, der sollte sehr behutsam bei der Planung sein und sich gut beraten lassen, was auch ohne Zutun maßvoll wächst und gut mit wenig Pflege auskommt. Diese Gärten sind letztlich die größere Herausforderung und benötigen eine gute Vorbereitung. Gegebenenfalls sollte man sich darüber im Klaren sein, dass man dann Hilfe braucht, Menschen, welche die erforderlichen Arbeiten für einen machen. Auch das ist ein Weg, der keinesfalls der schlechteste ist.

Wer aber selbst etwas machen will, sollte für sich ein Konzept entwickeln, wie er vorgeht. Schließlich hat man gerade am Anfang ganz schnell das Gefühl der Überforderung. Ein ganz wichtiges Hilfsmittel sind hier Sonnenblumen und andere Gründüngungspflanzen. Sie verhindern, dass sich Unkräuter ausbreiten, sorgen für schöne Blüten, locken Insekten sowie Vögel an und schützen den Boden. Gerade die Sonnenblumen können, wenn man hohe Sorten wählt, sogar im ersten Jahr für einen guten Sichtschutz sorgen.

Hat man so den Garten erst einmal übergangsweise bestellt, kann man sich mit der Fläche, den Sichtachsen, den Laufwegen und dem Zubehör, das man benötigt, beschäftigen.

Jetzt heißt es, Ideen entwickeln, planen und die Ärmel hochkrempeln, um loszulegen.

Werkzeug und Geräte

Was braucht man zum Gärtnern? Wenn man sieht, wie lang die Regalreihen mit Gartengeräten sind, dann fragt man sich, was für ein Werkzeugpool tatsächlich notwendig ist. Zu der Grundausstattung gehören ein Spaten, eine Grabegabel, eine Hacke, eine Harke und ein Laubbesen. Darüber hinaus braucht man eine Rosenschere, ein Messer, eine Säge und eine Schaufel. Alle Geräte müssen gut in der Hand liegen und sollten Spaß beim Gebrauch machen. Gerade bei Spaten und Grabegabel sollte die Stiellänge zur Körpergröße passen. Im Fachgeschäft kann man von einer guten Beratung ausgehen und auch im Landwirtschaftsbedarf ist es ziemlich sicher, dass man Werkzeuge erhält, die eine hohe Lebensdauer haben. Es ist auch immer die Frage, ob Holzstiel oder -griff besser sind. Das ist recht individuell, aber auf jeden Fall hat der Holzstiel eine gute Haptik, und wenn mal etwas kaputt geht, bekommt man auch ohne Probleme einen neuen Stiel. Nun hat der Markt von Edelstahl bis Kupfer auch hochwertige Materialien zu bieten, die viele Vorzüge, aber auch einen höheren Preis haben. Wichtig ist aber immer, dass man das Spatenblatt und die Hacke nachschärfen kann. Ebenso sollte die Schneide der Schere ausgewechselt werden können.

Bei den motorisierten Geräten ist vor allem der Rasenmäher ein wichtiges Utensil, insofern man tatsächlich einen Rasen anlegen will. Es gibt Kreisel- und Spindelmäher, Elektromäher mit Kabel oder Akku und mit Kraftstoff betriebene Motorgeräte. Letztere können im Aufsitzbetrieb oder als handgeführtes Gerät angeboten werden. Die richtige Variante hängt zum einen von der Größe der Rasenfläche und zum anderen von den Möglichkeiten ab. Habe ich einen Garten, aber keinen Elektroanschluss, dann muss man auf Akku oder Motor zurückgreifen.

Im Anschluss an das Mähen kommt gleich die Frage nach dem Vertikutieren. Ein eigenes Gerät für eine Tätigkeit, die man maximal einmal im Jahr ausführt, sollte man sich auf jeden Fall gut überlegen. Es gibt überall Leihgeräte, die einen guten Dienst tun, und man spart wirklich viel Geld.

Wer Hecken, Einfassungen und geschnittene Gehölzsolitäre im Garten haben möchte, der sollte hierfür eine gute manuelle und eine elektrische Heckenschere anschaffen. Die Akkuvariante hat zwar meist einen höheren Preis und etwas mehr Gewicht, aber die Unabhängigkeit von einem Kabel ist durchaus mit einem bequemeren Arbeiten verbunden. Wer höhere Hecken gestaltet, sollte sich über die damit verbundenen Schnittmaßnahmen im Klaren sein. Auch eine gute Leiter ist wichtig, damit man sicher arbeiten kann.

Gießen gehört zu den Grundarbeiten. Für die Bewässerung ist eine Gießkanne immer wichtig, aber auch ein Schlauch, mit dem man in jede Ecke des Gartens kommt, ist durchaus hilfreich. Bei der Gießkanne reicht natürlich ein Durchschnittsmodell. Dekorative Kannen haben den Vorteil, dass man sie gerne stehen lässt und bei akutem Wassermangel auch schnell etwas zur Hand hat. Beim Schlauch kann man natürlich direkt einen mit Schlauchwagen nehmen, aber auch eine einfache Vorrichtung, um den Schlauch zusammengerollt aufzuhängen, ist vollkommen ausreichend.

Alles, was über die genannten Geräte hinausgeht, kann im Einzelfall hilfreich sein. Ein Unkrautmesser, ein Zwiebelpflanzer, eine Druckluftspritze, ein Düngerstreuwagen und vieles mehr werden angeboten, aber muss man nicht persönlich besitzen. Freunde mit dem gleichen Hobby helfen gerne aus, denn vieles braucht man nur einmal im Jahr und anschließend muss man sehen, dass man ausreichend Stauraum hat.

Die wichtigsten Werkzeuge, die man für die Bodenbearbeitung und die Pflanzenpflege braucht.

Boden und Dünger

Jeder Boden ist anders, und bevor man anfängt zu gärtnern, sollte man sich mit diesem Thema auseinandersetzen und Informationen rund um den Boden im eigenen Garten sammeln. Dabei macht es Sinn, die Fläche in mehrere Teilstücke zu unterteilen, denn nicht überall ist der Boden gleich. Nun geht es daran, den Boden zu beurteilen. Dazu macht man die sogenannte Fingerprobe: Man nimmt mit dem Spaten eine Schaufel Erde auf und versucht dann mit den Händen, die Erde zu kneten. Wenn man tatsächlich feste Kugeln bilden kann, handelt es sich um eine tonige bis lehmige Erde. Ist zwar noch eine Knetbarkeit vorhanden, das Material klebt aber nicht mehr so stark aneinander, dann handelt es sich um einen lehmigen Schluff; und wenn es rieselt und aus relativ groben Körnern besteht, dann hat man einen Sandboden. Ein lehmiger Boden besteht aus vielen sehr kleinen Körnern, die dicht aneinanderkleben. Die Oberfläche des Bodens ist sehr groß, und es kann sich viel Wasser gut sammeln. Allerdings ist die Durchlüftung, die für das Wurzelwachstum und das Bodenleben mindestens so wichtig ist wie Wasser, eher schlecht. Beim Sand sind die Extreme genau umgekehrt.

Dünger: Rinderdung (oben links), Hornspäne (unten links) und Komposterde geben den Pflanzen Kraft.

Gut zu wissen

Zeigerpflanzen Viele Pflanzen zeigen einem die Bodenverhältnisse an, daher macht es Sinn, selbst bei Unkräutern darauf zu achten, wo was wächst. So ist der Schachtelhalm ein Zeichen für tiefe Bodenverdichtungen. Staunässe zeigen Ampferknöterich, Breitwegerich und Ackerminze an. Ein Zeichen für einen trockenen Boden sind Färberkamille, Reiherschnabel und Storchschnabel. Auf sandigen Böden findet man häufig Vogelmiere, Wolfsmilch und Königskerze. Humusreiche Böden sind meist mit Brennnesseln und Löwenzahn bewachsen.

Das Wasser rinnt durch, aber es ist viel Luft im Boden. Ein Mittelweg ist für beide Bodentypen das Ideale und beim Ausgleich hilft Humus, der in Form von Mulchhäcksel, reifer Komposterde oder Laub in den Boden gelangt. Er puffert quasi die Eigenschaften und bringt darüber hinaus auch noch Nährstoffe in den Boden.

Kompostieren – Bodenverbesserung zum Nulltarif

Humus ist das beste Mittel, um einen Boden zu verbessern. Man bezeichnet mit dem Begriff die tote, organische Substanz, die man im Boden findet. Bodenorganismen bauen den Humus auf, um und ab. Diese Prozesse werden beim Kompostieren ausgenutzt, und man kann pflanzliche Abfälle sammeln und verrotten lassen, so dass ein reiner Humus entsteht, mit dem man den Boden verbessern kann. Es gibt für den Garten verschiedene Systeme zum Kompostieren: Mieten aus Holz oder Metall, Thermokomposter aus Kunststoff oder auch einfach nur ein Platz, wo alles abgeladen wird. Im Grunde reicht das aus, aber man sollte berücksichtigen, dass ein freier Kompostplatz schnell vergammelt, weil man einfach alles hinwirft. Etwas geordneter funktioniert das, wenn man die Pflanzenabfälle in einem Behälter schichtet. Allerdings wird man schnell merken, dass man mindesten zwei bis drei davon benötigt, weil man entdeckt, wie viel auf dem Kompost verrotten kann. Mal abgesehen von Wurzelunkräutern und kranken Pflanzenteilen sollte nämlich alles, was im Garten anfällt, auf den Kompost. Je gröber die Teile, desto besser ist es, wenn man sie zerkleinert. Staudenschnitt und Zweige vom Strauchschnitt kann man mit einem Häcksler zerkleinern. So wird die Oberfläche größer und die Teile werden rascher umgesetzt. Als Standort eignet sich ein halbschattiges Eckchen. Es sollte nicht im vollen Regenschatten eines Baumes zu finden sein, denn es wird immer auch ein bisschen Wasser für die Rotte benötigt. Beim Aufschichten gibt man nun immer verschiedene Materialien in dünnen Schichten übereinander auf den Kompost, bis die Miete voll ist. Zwischen die Schichten kann man zum einen etwas reife Komposterde geben, um die Mischung zu impfen, oder man fügt einen Kompoststarter dazu, der neben Nährstoffen auch eine Mischung aus Mikroorganismen enthält. Nach einem Jahr wird der Kompost umgeschichtet und nach einem weiteren Jahr kann man den reifen Kompost durchsieben und dann im Garten verteilen. Gerade durch diese relativ lange Lagerungszeit ist es sinnvoll, mindestens zwei Mieten anzulegen. Nun mag es sein, dass Sie im Herbst so viel Laub sammeln, dass der Kompost überquillt. Das muss nicht sein, denn mindestens so gut wie auf der Miete verrottet das Blattwerk unter den Hecken. Aber man kann auch einfach große schwarze Plastiksäcke mit dem trockenen Laub befüllen und etwas Kompoststarter oder entsprechend reifen Kompost dazugeben. Wenn der Sack voll ist, sollte eine gewisse Feuchtigkeit vorhanden sein. Man schließt den Sack, sticht einige Löcher hinein, und dann wird die Blattmasse über den Winter stark „schmelzen“, so dass man den Humus im Gemüsebeet, zwischen den Stauden oder unter der Hecke verteilen kann.

Von einem fetten Boden spricht man, wenn dieser sehr nährstoffreich ist. Man erkennt dieses daran, dass alles sehr gut und üppig wächst. Auf nährstoffarmen Böden kommen daher typischerweise Gänseblümchen, Hungerblümchen, Sauerklee und Hirtentäschel vor. Die Nährstoffverhältnisse hängen meist von dem Ausgangsgestein ab, wobei viele Hausgärten nach den Baumaßnahmen mit Mutterboden angeschüttet werden, der nicht unbedingt von dem Grund und Boden stammen muss.

Ein ganz wichtiges Augenmerk muss man auch auf den pH-Wert legen. Dieser zeigt an, ob der Boden eher viel Kalk enthält oder ob er sauer ist. Bei einem pH-Wert von 6,5 oder niedriger spricht man von einem sauren Boden und über 7,5 ist er alkalisch oder basisch. Bei pH 7 ist das Verhältnis ausgeglichen, also neutral. Saure Böden sind ideal für Rhododendren und Moorbeetpflanzen. Je mehr Humus vorhanden ist, desto wahrscheinlicher ist ein niedriger pH-Wert – es sei denn, die Situation wird durch vorhandenes, natürlich anstehendes Kalkgestein ausgeglichen. Wer viel Kompost verwendet, sollte, auch langfristig, immer mal einen pH-Wert-Test durchführen. Gegebenenfalls gleicht man mit Kalk die Situation aus. Übrigens hat man auch bei vernachlässigten alten Gärten häufig eine sehr saure Bodensituation. Man erkennt das daran, dass Sauerampfer, Ehrenpreis, Sauerklee, Adlerfarn und Ackerziest wachsen. Die Krautflora auf kalkreichen Böden ist gekennzeichnet von Ackergauchheil, Ackerwinde, Gänsedistel, Löwenzahn, Storchschnabel, Wegwarte, Taubnessel, Fingerkraut und Wiesensalbei. Viele Stauden bevorzugen den höheren pH-Wert des Bodens und gedeihen erst, wenn diese Bedingung gegeben ist. Es lohnt sich, die Bedürfnisse zu berücksichtigen, denn nur so werden sich Stauden wie Sommersalbei, Rittersporn, Christrosen und Leberblümchen dauerhaft ansiedeln.

Kompostmiete: Hier verrotten Gartenabfälle und verwandeln sich in wertvollen Humus.

Ein Garant für das Gelingen – Pflanzenqualität

Es gibt unterschiedlichste Größen und Formen, wie Pflanzen verkauft werden. Die bekannteste Art ist die Containerpflanze, blühend, so dass man erkennt, was einen erwartet, und bereits groß gewachsen, damit man rasch einen perfekten Garten hat. Allerdings ist das nur aus optischen Gründen die beste Qualität. Die Pflanzen sind unter Glas gezogen, kennen weder Wind noch pralle Sonne oder gar Regen von oben. Sie haben bereits während des Transports gelitten und sind darüber hinaus wirklich teuer. Eine höhere Qualität und einen dauerhaften Erfolg versprechen Pflanzen, die in der Ruhephase und beziehungsweise oder als Jungpflanze angeboten werden. Sie kommen mit wenig Erde aus und erweisen sich als wüchsig. Häufig ist es auch besser, wenn die Pflanzen sich als Jungpflanzen an die Situation gewöhnen können. So lässt sich ein junger Fächerahorn, der erst kniehoch ist, viel besser etablieren als ein gut zwei Meter hohes Exemplar, das bereits mehrere Jahre alt ist.

Bei Gehölzen sind die Qualitätsunterschiede vor allem deshalb recht groß, weil man ähnlich wie bei Rosen gerade im Spätherbst und zeitigen Frühjahr wurzelnackte Ware bekommt. Das sind Pflanzen, die keinen Erdballen haben, sondern nur die blanken Wurzeln zeigen. Dieser Mangel an Erde ist kein Nachteil, sondern im Grunde sehr umweltfreundlich, denn es wird nicht viel Erde durch das ganze Land transportiert. In der kühlen Jahreszeit ist auch die Gefahr nicht groß, dass Wurzeln durch Trockenheit Schaden nehmen, wenn sie nicht in geheizten Räumen gelagert werden. Und für Hecken beispielsweise ist es eine sehr gute Qualität, wenn man wurzelnackte Ware im Bund zu 25 Stück verwendet. Man kann statt vieler Löcher einfach einen Graben schaufeln, die gewässerten Pflanzen hineinlegen, Abstände kontrollieren und anschließend die Erde auffüllen. Auch für Rosen ist die Qualität im Container möglich, aber sicher nicht optimal, da die Wurzeln am besten ungestört in die Tiefe wachsen und Rosen eigentlich im klassischen Sinn keinen Ballen bilden.

Eine sehr hochwertige Variante, die im Baumschulbereich ebenfalls häufig ist, ist die mehrfach verschulte Ware. Es handelt sich hierbei um Gehölze, die immer wieder mit einem Ballen ausgegraben und umgepflanzt werden. So kann sich ein dichter, kompakter Ballen entwickeln, der von einer großen Vitalität gekennzeichnet ist. Diese gilt natürlich auch für die gesamte Pflanze, denn durch die regelmäßige Neubildung von jungen Wurzeln kann die Pflanze sehr gut versorgt werden. Allerdings muss man wissen, dass eine solche Anzuchtmethode ihren Preis hat, der aber in jedem Fall gerechtfertigt ist.